Veranstaltung: | Diözesanversammlung 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 2.3. "Politisch" |
Antragsteller*in: | BDKJ Diözesanvorstand |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 11.06.2025, 11:21 |
B3: Politisch
Titel
Text
Triggerwarnung: Der folgende Berichtsteil betrifft das Themenfeld sexualisierter
Gewalt. Bitte lies mit Vorsicht und achte auf deine eigenen emotionalen Grenzen
und Bedürfnisse. Deine Gesundheit und Sicherheit stehen an erster Stelle.
Kontakte und Beratungsstellen findest du auf https://www.hilfe-portal-
missbrauch.de/
Wir möchten als BDKJ ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein, an dem
sie sich entfalten und entwickeln können. Dafür setzen wir uns u. a. mit unserer
Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt ein. Wir möchten mit unserer Arbeit
Kinder und Jugendliche stärken, aufmerksam sein und eine Kultur schaffen, die
Fällen von Grenzverletzungen, Übergriffen und sexualisierter Gewalt innerhalb
der katholischen Kinder- und Jugendverbände vorbeugt. Zur Präventionsarbeit
zählen u. a. Präventionsschulungen, das Entwickeln von Handlungsleitfäden und
Schutzkonzepten, der Austausch mit anderen Organisationen und Netzwerken, sowie
das öffentliche Eintreten gegen jegliche Form sexualisierter Gewalt.
Die AG Prävention (die Arbeitsgemeinschaft der Präventionsfachkräfte der Kinder-
und Jugendverbände und des BDKJ Diözesanverband Aachen) hat im Berichtsjahr
viermal getagt. Themen im Berichtsjahr waren insbesondere die
Multiplikator*innenschulung, der Umgang mit (politischen) Anforderungen an
Präventionsarbeit, Präventionsschulungen, Institutionelle Schutzkonzepten (ISK),
u.ä.
Die AG Prävention hat sich mit den Anforderungen an Präventionsarbeit für
Ehrenamtler*innen auseinandergesetzt, z.B. mit Blick auf Erweiterte
Führungszeugnisse und Ressourcen. Es hat sich eine Kleingruppe aus der AG
Prävention gebildet, die ein Papier hierzu entwickelt hat, welches zur
Weiterarbeit an den BDKJ-Diözesanvorstand gegeben wurde.
Eine weitere Kleingruppe aus der AG Prävention hat sich zum Thema
“Prävention(sschulungen) mit Kindern, Jugendlichen und Eltern” getroffen. Hier
soll vor allem darauf geschaut werden, wie Prävention auch partizipativ mit
unserer Zielgruppe gestaltet und an diese weitergegeben werden kann.
Eine Multiplikator*innenschulung fand im November 2024 statt. In dieser konnten
13 interessierte Ehrenamtler*innen aus den Kinder- und Jugendverbänden in einer
durch Referent*innen aus der AG Prävention durchgeführten Schulung zu
“Multiplikator*innen für Prävention sexualisierter Gewalt in den Kinder- und
Jugendverbänden” ausgebildet werden. Die ausgebildeten Multiplikator*innen
können nun – in Absprache mit der Präventionsfachkraft ihres Verbandes – eigene
BasisPlus-Schulungen in ihrem jeweiligen Verband durchführen.
Auch in diesem Berichtsjahr hat der BDKJ wieder Präventionsschulungen
durchgeführt. Es haben sieben Präventionsschulungen stattgefunden, davon fünf
BasisPlus-Schulungen für Ehrenamtler*innen, Honorarkräfte und Freiwillige, eine
Intensivschulung für pädagogische und pastorale Fachkräfte und eine
Vertiefungsschulung für Diözesanvorstände und Leitungen im Rahmen der
Vorstandsschulung (siehe unten). Es hat sich gezeigt, dass es insbesondere an
den BasisPlus-Schulungen einen sehr großen Bedarf gibt – diese Schulungen waren
in der Regel ausgebucht. Eine geplante zweite Intensivschulung für Fachkräfte im
April musste aufgrund sehr geringer Anmeldezahlen ausfallen.
Daneben fand in Kooperation mit dem Fachbereich kirchliche Jugendarbeit /
Fachbereich junge Erwachsene der Abt. 1.3 des Generalvikariats ein Fortbildungs-
und Netzwerktreffen für Schulungsreferent*innen in den Kinder- und
Jugendverbänden und der Kirchlichen Jugendarbeit statt.
Zusammenarbeit mit der Stabsabteilung PIA, Bistum Aachen:
Die Zusammenarbeit mit der Stabsabteilung PIA (Prävention – Intervention –
Ansprechpersonen) wurde im Berichtsjahr fortgeführt. Insbesondere bestand ein
regelmäßiger Kontakt zwischen Klara, BDKJ-Referentin für Prävention und Mechtild
Bölting, Präventionsbeauftragte. Im Rahmen dieses Kontaktes arbeitet Klara in
verschiedenen Arbeitsgruppen von PIA mit (z. B. Verantwortliche
Präventionsschulungen, Austauschtreffen Präventionsfachkräfte) und bringt hier
die Perspektive der Kinder- und Jugendverbandsarbeit ein. Neu hinzugekommen ist
eine Projektgruppe Institutionelle Schutzkonzepte, welche insbesondere die
fachliche Prüfung von Schutzkonzepten koordiniert und begleitet.
Im Herbst/Winter 2024 haben wir unsere Präventionsarbeit auch auf Instagram im
Zuge einer kleinen “Kampagne” unter Beteiligung mehrerer Verbände und der AG
Prävention vorgestellt.
Mit einem externen Dienstleister für Krisenmanagement haben wir die Frage
erörtert, ob es hier einen gemeinsamen Vertrag für interessierte Verbände geben
kann. Nach einem anfänglichen Interesse mehrerer Verbände waren an einem
konkreten Vertragsangebot nur noch sehr wenige Verbände interessiert. Wir haben
das Angebot deshalb nicht weiter verfolgt. Stattdessen haben wir den
interessierten Verbänden eine individuelle Vertragsaushandlung mit dem
Dienstleister empfohlen.
Wir sind mit dem Angebot und der Annahme im Bereich Präventionsarbeit
sexualisierte Gewalt zufrieden.
Insbesondere freuen wir uns sehr, dass wir neue Multiplikator*innen in den
Kinder- und Jugendverbänden ausbilden konnten. Wir haben hier sehr engagierte
Ehrenamtler*innen erlebt, die durch ihren Einsatz das Thema Prävention noch
einmal ganz anders weitertragen können! Die AG Prävention leistet kontinuierlich
fachlich qualifizierte Arbeit und schafft durch ihr Engagement einen guten
Austausch zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt mit Blick auf alle Kinder-
und Jugendverbände.
Wir freuen uns weiterhin über die große Resonanz und das Interesse an unseren
Schulungen und Materialien zur Präventionsarbeit.
Wir werden unsere Arbeit im Bereich Prävention sexualisierter Gewalt fortsetzen
und Präventionsschulungen, Unterstützung bei den Schutzkonzepten, Arbeitsgruppen
und Netzwerkarbeit, etc. auch im kommenden Berichtsjahr beibehalten.
Auch die Multiplikator*innen wollen wir bei Bedarf weiter begleiten und planen
das Angebot eines Austauschtreffens im kommenden Herbst/Winter.
Ein weiteres Thema im kommenden Berichtsjahr wird die Arbeit der Kleingruppe zum
Thema “Prävention(sschulungen) mit Kindern, Jugendlichen und Eltern”. Wir haben
den Jugendbeauftragten des Bistums hier die Möglichkeit zur Mitarbeit angeboten.
Ideen gehen in die Richtung zur Arbeit an den Kinderrechten.
Neben Prävention und Intervention ist Aufarbeitung ein wichtiger Bestandteil in
der Arbeit zu sexualisierter Gewalt. (Verdachts)fälle von sexualisierter Gewalt
in Kirche und Verband sollen nachhaltig aufgearbeitet, Strukturen dahinter
erkannt und Konsequenzen gezogen werden.
Im Bereich der Aufarbeitung hat uns im Berichtsjahr weiterhin die
Veröffentlichung von Täternamen durch das Bistum im Oktober 2023 beschäftigt. In
diesem Zuge haben wir eine Recherche in unserem Archiv vorgenommen, die wir im
Oktober 2024 abschließen konnten. Die Archivrecherche hat mehrere Nennungen des
durch das Bistum benannten mutmaßlichen Täters und ehemaligen BDKJ-
Diözesanvorsitzenden (1974-76) Ulrich Thomaßen in Gremienprotokollen des BDKJ
ergeben. Auch von zwei weiteren vom Bistum benannten (mutmaßlichen) Tätern haben
wir Erwähnungen in unserem Archiv gefunden, die jedoch nicht auf eine direkte
Tätigkeit oder ein Mandat im BDKJ hinweisen. Diese Informationen haben wir auch
an das Bistum Aachen weitergeben. In unserem Archiv haben wir keine Unterlagen
oder Dokumente mit Informationen oder Hinweisen zu Fällen sexualisierter Gewalt
gefunden.
Ebenfalls im Oktober haben wir eine Pressemitteilung “BDKJ Diözesanverband
Aachen unterstützt die Stellungnahme des Betroffenenrates im Bistum Aachen zu
den Klagen Betroffener sexualisierter Gewalt vor dem Aachener Landgericht.”
veröffentlicht. Hintergrund dieser Pressemitteilung war, dass vor dem Aachener
Landgericht die Klagen von zwei Betroffenen sexualisierter Gewalt gegen das
Bistum Aachen abgewiesen wurden, nachdem das Bistum Aachen die Verjährung der
Taten geltend gemacht hat. Unser Anliegen war es mit dieser Stellungnahme die
Betroffenen zu unterstützen. Neben Veröffentlichungen der Presse dazu (Aachener
Zeitung und Radio Euskirchen) haben wir hierzu auch einige persönliche
Rückmeldungen erhalten.
Über dies und weitere Sachstandsinformationen sowie Materialien zum Thema
Aufarbeitung haben wir – auch im Oktober 2024 - in einem ausführlichen
Informationsschreiben an die Verbände informiert.
Bezüglich der Einrede der Verjährung hatte der Betroffenenrat im Bistum Aachen
uns als Unterstützer*innen für eine diesbezügliche Demonstration in der Aachener
Innenstadt eingeladen. Stefan hat auf der Demo auch eine Rede im Namen des BDKJ
gehalten.
Die Kooperation mit Vertreter*innen des Diözesanrats, des kfd-Diözesanverbands
und der bischöflichen Akademie unter dem Titel „Wiedervorlage:
(Macht)Missbrauch“ wurde fortgeführt. Auch wenn es in diesem Jahr keine
Veranstaltung im Rahmen der Kooperation gab, fanden mehrere Treffen statt, um
sich über Aufarbeitung auszutauschen – z.T. auch mit weiteren Engagierten
Stellen und Trägern.
Auf der Hauptversammlung des BDKJ Bundesverbandes wurde beschlossen, dass es
eine Aufarbeitungsstudie geben wird. Der BDKJ finanziert diese komplett selbst.
Er ist enttäuscht über die fehlende Unterstützung durch den VDD.
Wir finden es gut und wichtig, dass wir im Rahmen der Pressemitteilung und bei
der Demonstration des Betroffenenrates unsere Stimme für eine konsequente und
transparente Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und einen Dialog mit den
Betroffenen, der konkrete Maßnahmen zur Folge hat, einbringen konnten.
Ausblick
Robin (KjG) robin.natus@kjg-aachen.de:
Das Thema Aufarbeitung ist keines mit festen Veranstaltungen, Schwerpunkten,
o.ä., die sich klar im Jahr terminieren oder auch voraussagen lassen. Deshalb
fällt ein Ausblick hier schwer. Wir werden uns weiterhin für eine Aufarbeitung
sexualisierter Gewalt stark machen, entsprechende Kooperation und Austausch
suchen und auf Entwicklungen reagieren. Selbstverständlich werden wir die
Verbände hier entsprechend mitnehmen und informieren. Das Bistum Aachen hatte
nach der Veröffentlichung der Täternamen 2023 angekündigt, auch zukünftig Namen
zu veröffentlichen. Wir haben keine weiteren Informationen ob und wann dies
passiert, aber die Zusicherung des Bistums, dass der BDKJ vorab informiert wird.
2.1.1. Politiker*innen-Gespräche und -kontakte
Julia KLJB:
Im Kontext von Interessenvertretung und Lobbying ist Netzwerkarbeit besonders
wichtig. Wir führen deshalb möglichst viele Gespräche mit Amtsträger*innen aus
Kommunal-, Landes- und Bundespolitik. Die meisten solcher Gespräche finden am
Rande von Veranstaltungen statt. Zudem schreiben wir regelmäßig auch
Politiker*innen formal an, um mit ihnen in offiziellen Terminen und
Hintergrundgesprächen über bestimmte tagespolitische Themen zu sprechen und um
die Forderungen der Jugendverbände in die Politik zu tragen. Wir berücksichtigen
dabei ausschließlich die Vertreter*innen der demokratischen Parteien.
Im Rahmen des Lobbyschwerpunkts "Junges Engagement und Ehrenamt" haben wir
Abgeordnete aus Bundes- und Landtag kontaktiert und um ein Gespräch gebeten. Es
gab einige Rückmeldungen und Gesprächsangebote, aus denen sich jeweils ein
Online-Termin mit Simon Rock, MdL und Dagmar Hanses (beide Grüne), sowie ein
persönliches Gespräch mit Ye-One Rhie, MdB (SPD) ergeben haben. Ein für Ende
2024 geplantes Gespräch mit CDU-MdLs aus den Regionen Aachen, Düren und
Heinsberg musste wegen Terminschwierigkeiten auf 2025 verschoben werden und ist
aktuell in Planung.
Neben den gezielt organisierten Gesprächen zu bestimmten Fragestellungen finden
auch informelle Austausche mit Politiker*innen am Rande politischer
Veranstaltungen – wie etwa parlamentarischer Abende – statt. Diese Begegnungen
dienen häufig dem Informationsaustausch oder der Anbahnung weiterführender
Gespräche.
Im Vorfeld der Bundestagswahl haben wir mit Anna Kysil, (Grüne Kandidatin für
den Wahlkreis Aachen II) ein Gespräch geführt, um unsere Arbeit vorzustellen und
sie näher kennen zu lernen.
Nach der Bundestagswahl schicken wir traditionell ein Begrüßungsschreiben mit
einem Gesprächsangebot an alle neu- und wiedergewählten MdBs. In diesem Jahr
ging dieses Schreiben als Postkarte an alle MdBs, sowie als Dankes- und
Abschiedskarte an die ausgeschiedenen Bundestagsabgeordneten.
Bewertung
Die Gespräche und sonstigen Kontakte zu Berufspolitiker*innen sind ein wichtiges
Element unserer Lobbystrategie. Persönliche Gespräche mit Abgeordneten schaffen
eine vertrauensvolle Grundlage, von der beide Seiten profitieren können.
Auch in diesem Jahr werden wir die Gespräche fortsetzen, insbesondere da durch
die Bundestagswahl und die damit verbundene Reduzierung der Abgeordnetenzahl
einige unserer engeren Kontakte in den Bundestag weggebrochen sind. Das
verschobene Treffen mit den CDU-Landtagsabgeordneten aus dem Südbistum wird in
diesem Jahr nachgeholt. Ebenso werden wir weiterhin auch anlassbezogen weitere
Gespräche anfragen.
Die politischen Abendessen sind Teil unserer politischen Beziehungsarbeit. Bei
den Terminen treffen wir uns mit Politiker*innen aus dem Bistum in einem
kleineren Rahmen und besprechen dort beim gemeinsamen Abendessen aktuelle
politische Themen abseits einer festgelegten Tagesordnung.
Ein für den 22.01. geplantes politisches Abendessen in Mönchengladbach mit
Kathrin Henneberger, MdB (Grüne) und Dr. Günter Krings, MdB (CDU) musste
aufgrund von kurzfristigen Absagen abgesagt werden.
Joshua (KjG):
Die politischen Abendessen sind grundsätzlich eine gute Gelegenheit für uns, mit
Politiker*innen ins Gespräch zu kommen und Hintergrundgespräche abseits der
Öffentlichkeit führen zu können. Für unsere Arbeit ist das aus zwei Gründen
wichtig: erstens können wir auf diese Weise Beziehungen zu den Abgeordneten
aufbauen und ihr Vertrauen gewinnen. Zweitens hilft der Informationsaustausch,
der bei diesen Treffen stattfindet, beiden Seiten weiter. Wir können so gezielt
unsere Argumente in die Fraktionen bringen, können andererseits aber auch Wissen
und Kontakte gewinnen, die für uns von Vorteil sein können. Gleichzeitig können
die Politiker*innen von unserer Expertise in Fragen der Jugendpolitik
profitieren.
Leider mussten die Abendessen in den letzten Jahren oft aus den
unterschiedlichsten Gründen kurzfristig abgesagt werden. Wir denken deshalb
derzeit mit dem JuPo-Referat über eine Anpassung des Konzepts nach, wollen aber
an der grundlegenden Idee dahinter festhalten.
Allgemeine Erklärung
Die JuPo-Runde ist das jugendpolitische Vernetzungstreffen für alle Aktiven in
der katholischen Jugendarbeit im Bistum. Die Treffen finden quartalsweise statt.
Sie stehen allen interessierten Verbandler*innen, allen Ehrenamtlichen in den
Jugendhilfeausschüssen und den Haupt- und Ehrenamtlichen
Bistumsmitarbeiter*innen aus der kath. Jugendarbeit offen. Weitere Infos und die
aktuellen Termine findet ihr hier.
Bisher haben drei der Termine stattgefunden. Die Themen waren neben der
Organisation der Gruppe auf das Wahljahr 2025 fokussiert, etwa mit der
“Generation Jetzt”- Kampagne zur Bundestagswahl und einem Ausblick auf die
Kommunalwahl und die Besetzung der Jugendhilfeausschüsse.
Die Austausch- und Vernetzungsmöglichkeit im Bereich Jugendpolitik finden wir
hilfreich, um sich über die politische Arbeit gegenseitig zu informieren und
zukünftig auch gemeinsame Aktionen effizienter zu koordinieren. Besonders im
Hinblick auf die Kommunalwahl ist das für uns ein wichtiger Aspekt. Die Anzahl
der Teilnehmenden ist übersichtlich.
Die JuPo-Runde wird vorerst weiter bestehen bleiben. Wir planen, die Treffen
strukturiert weiterzuentwickeln und möchten perspektivisch auch Gäste aus
Politik und Verwaltung für “Politik-Shorts” einladen, um uns zu informieren und
auch unsere Positionen weiterzugeben. Die Nachfrage nach dem Angebot werden wir
weiter aufmerksam beobachten und davon abhängig machen ob und wie wir das Format
weiter anbieten.
2.2. Neutralitätspflicht
Joshua (KjG):
Die Begriffe „Neutralitätsgebot“ oder „Neutralitätspflicht“ geistern aktuell
vermehrt durch die Landschaft der Kinder- und Jugendarbeit und die Felder der
Kinder- und Jugendbildung. Es geht dabei um die Fiktion einer politischen
Neutralität, der die (Jugend-)Bildungsarbeit angeblich unterliegt. Rechtsextreme
und rechte Politiker*innen verwenden diese Vorstellung schon seit längerem, um
zivilgesellschaftliche Organisationen einzuschüchtern und dazu zu bewegen,
antidiskriminatorische und rassismuskritische Demokratiearbeit einzustellen.
Seit dem letzten Jahr häufen sich diese Angriffe auch in NRW. Dabei sind
zunehmend auch die Jugendverbände von solchen Attacken betroffen, so etwa eine
Veranstaltung des Kölner Stadtjugendrings im Vorfeld der Bundestagswahl, bei der
kein*e AfD-Vertrerer*in eingeladen war und andere Vorfälle, über die wir
Kenntnis haben, die aber von den betroffen Ortsgruppen selbst noch nicht
öffentlich gemacht wurden. Wir haben auf der BDKJ-Website einen Bereich
eingerichtet mit Infos und Links zur Thematik, die wir kontinuierlich
aktualisieren.
Jugendverbände sind als Träger der freien Jugendhilfe nicht dazu verpflichtet,
sich parteipolitisch neutral zu verhalten. Wir stehen weiterhin ein für eine
demokratische und freie Gesellschaft und können das auch im Rahmen unserer
politischen Bildungsarbeit deutlich machen.
Das Thema “Neutralitätspflicht” wird nach der Kommunalwahl im Herbst absehbar
auch in NRW an Dringlichkeit weiter zunehmen. Wir möchten die Jugendverbände
dafür sensibilisieren, das Thema im Blick zu behalten und auch eure Ortsgruppen
frühzeitig über den Sachstand aufzuklären. Besonders für die Aktiven vor Ort ist
es wichtig, gut informiert zu sein und sich nicht verunsichern zu lassen.
Der jugendpolitische Kegelabend ist ein Veranstaltungsformat, das wir 2025 zum
ersten Mal in Aachen angeboten haben. Junge Menschen bekommen im Rahmen eines
lockeren Kegelabends die Gelegenheit ihre Fragen direkt an Abgeordnete bzw.
Kandidat*innen zu stellen.
Nach der Veränderung des Formats “Politiker*innen-Grillen" wollten wir
kurzfristig zur vorgezogenen Bundestagswahl eine Veranstaltung in kleinerem
Rahmen durchführen. Aus dem Brainstorming dazu ist die Idee zum
jugendpolitischen Kegelabend erwachsen, den wir am 20.02. in der Bar zuhause in
Aachen durchgeführt haben. Als politische Gäste hatten wir die Kandidat*innen
aus dem Wahlkreis Aachen I (Aachen Stadt) eingeladen, die – mit Ausnahme der
CDU– alle zugesagt haben. Dabei waren Ye-One Rhie (SPD), Lukas Benner (Grüne),
Katharina Willkomm (FDP), Dr. Fabian Fahl (Linke) und Alexandra Radermacher
(VOLT).
Der Kegelabend war aus unserer Sicht ein großer Erfolg. Die Veranstaltung war
ausgebucht (rund 30 Gäste mit und ohne Verbandshintergrund) und auch das
Feedback der Gäste und Kandidat*innen war durchweg positiv.
Das vorgesehene Kegelspiel haben die Gäste nach kurzer Zeit kaum noch verfolgt,
stattdessen haben sie sich in engagierte Diskussionen begeben, die mit viel
Geduld und gegenseitigem Interesse geführt wurden.
Mit zum Erfolg beigetragen hat sicher die sehr lokale Umsetzung, die den
Besucher*innen keine lange Anreise abverlangt hat. Gleichzeitig sind wir uns
bewusst, dass wir solche Veranstaltungen auch in andere Regionen bringen
sollten, um auch dort ähnliche niederschwellige Angebote machen zu können.
Der Erfolg der Veranstaltung bestärkt uns darin, das Format in ähnlicher Form
auch zukünftig noch einmal zu wiederholen. Dabei lassen wir uns die Möglichkeit
offen, ähnliche Veranstaltungen auch in anderen Regionen der Diözese umzusetzen.
Im Bundestagswahlkampf haben vor dem Hintergrund der dynamischen Weltlage
einzelne Politiker*innen immer wieder das Thema “Soziales Pflichtjahr” in die
Diskussion gebracht. Wir haben das Thema deshalb gemeinsam mit der BDKJ-
Bundesebene und dem BDKJ Münster in einer Online-Podiumsdiskussion noch einmal
aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Die Podiumsdiskussion stand unter dem Titel “Wer wählt freiwillig Pflicht?
Pflichtjahr fordern oder Freiwilligendienste stärken? Als Teilnehmer*innen
konnten wir Prof. Dr. Bernhard Schlink, Verfassungsrechtler und Beststellerautor
(“Der Vorleser”) von der HU Berlin, Philipp Soggeberg (Geschäftsführer des FSD
Münster), Gregor Podschun (BDKJ), Antonia Schwarz (derzeit Freiwillige in einem
Kinderkrankenhaus im Bistum Speyer) und Sigrid Ophoff (Geschäftsführerin des
Familienentlastenden Dienstes der Lebenshilfe Aachen, einer FSD-Einsatzstelle)
gewinnen. Als Zuhörer*innen und Mitdiskutant*innen konnten wir rund 40 Gäste
begrüßen. Moderiert wurde der Abend von Dominik und Chiara Beyer (BDKJ Münster).
Insgesamt bewerten wir die Podiumsdiskussion sehr positiv, zumal wir mit wenig
Vorlauf eine in unseren Augen runde Veranstaltung auf die Beine gestellt haben.
Auch die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen der anderen BDKJs verlief fast
reibungslos.
Zu unserer Überraschung verlief der Abend selbst wenig kontrovers, obwohl wir
aus Mentimeter-Erhebungen zu Beginn und am Ende des Abends wissen, dass einige
Teilnehmende durchaus eher pro Pflichtdienst eingestellt waren, die
Wortmeldungen waren hingegen sehr auf den Freiwilligendienst zentriert.
Projektkooperationen wie in diesem Fall funktionieren sehr gut, daher können wir
uns durchaus vorstellen, zu anderen, diözesenübergreifenden Themen ähnliche
Veranstaltungen zu organisieren.
Auch wenn die Einführung einer Dienstpflicht durch die Aussagen des
Koalitionsvertrages auf absehbare Zeit ruht, bleibt das Thema voraussichtlich
eine wiederkehrende Debatte, mit der wir uns weiter auseinandersetzen werden
müssen.
2.3.3 Politiker*innen-Grillen und Wählbar als Angebote für
Ortsgruppen
Das Politiker*innen-Grillen ist ein Veranstaltungsangebot des BDKJ Aachen, bei
dem junge Menschen in ungezwungenem Umfeld beim gemeinsamen Grillabend mit
Politiker*innen ins Gespräch kommen können.
Die “Wählbar” ist ebenfalls ein Service-Angebot und ähnlich konzipiert, aber als
politische Smoothie-Bar angelegt und eher für kürzere Zeiträume (1,5-2h)
geeignet, zum Beispiel für Gruppenstunden.
Seit diesem Jahr können Ortsgruppen das Politiker*innen-Grillen bei uns
anfragen. Wir kommen dann in die Gruppe, um die Veranstaltung gemeinsam zu
planen und umzusetzen.
Ergänzend dazu bieten wir seit 2025 auch die “Wählbar” als politische Smoothie-
Bar für Gruppenstunden und Nachmittage an, bei der wir mit einer Gruppe
politische Fragestellungen erörtern und gesunde, alkoholfreie Cocktails
anbieten.
Das Politiker*innen-Grillen zu verändern war keine leichte Entscheidung,
allerdings hat sich gezeigt, dass der Organisationsaufwand (zwei Termine,
Locations, Catering, politische Gäste, etc.) sehr hoch ist, bei gleichzeitig
abnehmenden Besucher*innen-Zahlen. 2024 musste der Termin aufgrund von fehlenden
Anmeldungen abgesagt werden. Wir haben daraus den Schluss gezogen, dass das
ursprüngliche Format in der Form nicht mehr funktioniert und wir neue Wege
einschlagen müssen. Bisher wurde das Angebot jedoch nicht angenommen.
Politiker*innen-Grillen und Wählbar bleiben als niederschwellige Serviceangebote
weiter bestehen. Verbände und Ortsgruppen können auch in Zukunft bei uns
anfragen, wir bringen die Konzepte dann in die Gruppen. Weitere Infos findet ihr
auf unserer Website.
Allgemeine Erklärung
Die ABC-Kooperation (ABC steht für Amtskirche (also das Bistum), BDKJ und
Caritas) verfolgt die Idee, die Zusammenarbeit der Organisationen auf diözesaner
und kommunaler Ebene zu fördern und die Jugendhilfeausschüsse gemeinsam zu
bespielen.
Auf diözesaner Ebene wird die Kooperation nur anlassbezogen gepflegt, weswegen
im Berichtsjahr kein Treffen stattgefunden hat.
Da der BDKJ in den Regionen derzeit nicht sehr stark vertreten ist, stellt die
Kooperation eine Möglichkeit dar, die Vernetzung in die Regionen aufrecht zu
erhalten und unsere Interessen dort vertreten zu sehen.
Auf regionaler Ebene ist das Interesse für eine ABC-Kooperation vorhanden,
insbesondere auch von Seiten der Mitarbeiter*innen der kirchlichen Jugendarbeit.
In der Region Heinsberg hat es dazu bereits weiterführende Treffen gegeben. Die
Zusammenarbeit wird dort auch nach dem Ausscheiden des Regionalvorstands
weitergeführt. Die Verantwortung dafür übernimmt zukünftig der Referent für
kirchliche Jugendarbeit in HS und MG, Andreas Kreder. Das JuPo-Referat wird hier
auch zukünftig mitwirken, um die Vernetzung aufrecht zu erhalten.
Wir wollen die bestehenden Netzwerke auch in den anderen Regionen weiter
unterstützen, bzw. auch die Regionalverbände- und versammlungen darin bestärken,
verstärkt auch mit den regionalen Vertreter*innen der Caritas und der
kirchlichen Jugendarbeit in Verbindung zu treten.
“Als Dachverband seiner Jugendverbände und ihrer regionalen Zusammenschlüsse
vertritt der BDKJ deren Interessen in der Jugendpolitik, der Jugendgesetzgebung
und der Jugendförderung”. (BDKJ-Grundsatzprogramm)
Der Jugendhilfeausschuss (JHA) ist der Ort, an dem viele Vertreter*innen des
BDKJ diesem Auftrag nachkommen. Dort wird auf kommunaler Ebene über alle
Angelegenheiten der Jugendhilfe, der Jugendhilfeplanung und der Förderung der
freien Jugendhilfe beraten.
Als freier Träger der Jugendhilfe haben wir als BDKJ das Recht, Mitglieder für
die JHAs im Bistum vorzuschlagen. Die Vorschläge müssen entsprechend der
Bedeutung der jeweiligen Organisation im Jugendamtsbezirk berücksichtigt werden.
Im Bistum Aachen gibt es aktuell 22 Jugendhilfeausschüsse, von denen wir in zehn
vertreten sind.
Wir haben weiter an einer Vernetzung der Jugendhilfeausschussmitglieder des BDKJ
im Bistum und in den Regionen gearbeitet. In der Region Heinsberg gab es ein
erstes regionales Vernetzungstreffen noch unter dem ausgeschiedenen
Regionalvorstand (siehe oben). Aus den übrigen Regionen gibt es aktuell dazu
keine Informationen.
Bewertung
In der kommunalen Jugendpolitik werden Rahmenbedingungen und Inhalte festgelegt,
die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und Persönlichkeitsbildung von
jungen Menschen haben. Die Mitarbeit der Jugendverbände an dieser Arbeit, ist
aus unserer Perspektive unbedingt erforderlich.
Nach der Kommunalwahl werden die Jugendhilfeausschüsse in den Kommunen des
Bistums neu gebildet. Als Träger der freien Jugendhilfe haben wir ein
Vorschlagsrecht, das wir möglichst in allen Kommunen und Kreisen nutzen wollen,
um die politische Vertretung der Verbände vor Ort zu sichern.
Unser Ziel ist es, in jeder Kommune mit Jugendhilfeausschuss einen Vorschlag
gemeinsam mit den jeweiligen Ortsgruppen bei der Verwaltung einreichen zu
können. Dazu sind wir allerdings auf die Mitarbeit der Jugendverbände
angewiesen, insbesondere in Bezug auf Kontaktinformationen.
Die DV 2024 hat uns mit dem Beschluss “Jugendverband im offenen Ganztag”
beauftragt, ein Projekt zu initiieren, das Chancen und Herausforderungen einer
jugendverbandlichen Kooperation mit Trägern von offenen Ganztagsangeboten
evaluiert.
Dem Auftrag durch den Beschluss entsprechend haben Dominik, Martin und Lukas
einen Projektantrag ausgearbeitet und im Dezember beim LVR eingereicht.
Zum Zeitpunkt der Berichtslegung wurde uns um LVR signalisiert, dass das Projekt
grundsätzlich förderfähig ist, daher befinden wir uns aktuell im weiteren
Abstimmungsprozess.
Im Laufe des Erarbeitungsprozesses haben wir uns mehrfach mit dem LVR
abgesprochen, daher sind wir zuversichtlich, dass der Antrag grundsätzlich
positiv beschieden wird und wir die Projektstelle damit im Lauf des Jahres
besetzen können. Den ursprünglichen Zeitplan, der einen Start des Projekts zum
01.05.2025 vorsah, können wir auf Grund der langen Bearbeitungszeit von Seiten
des LVR nicht einhalten.
Matthi (DPSG):
Zum Zeitpunkt der Berichtslegung befindet sich der Antrag noch in der Prüfung.
Wir werden euch über den Sachstand informieren, sobald sich Neuigkeiten ergeben.
Weitere Schritte können erst nach einer Finanzierungszusage unternommen werden.
In der JuPo-Runde NRW beraten wir uns mit den BDKJ-Diözesanverbänden aus Essen,
Köln, Münster und Paderborn, bearbeiten gemeinsam Inhalte und Projekte und
tauschen Ressourcen und Wissen aus.
Lobby-Jahresthema:
Lobbythema der Jahre 2024/2025 ist die Ehrenamtsförderung. Nachdem 2024 die
Organisation(sbürokratie) von Ferienfreizeiten im Mittelpunkt stand, ist in
diesem Jahr – neben der Kommunalwahl – der Sonderurlaub das zentrale inhaltliche
Thema.
Miteinander am Lagerfeuer:
Weiter hat das jährliche “Miteinander am Lagerfeuer” am 12.09. auf der Wiese vor
dem Landtag in Düsseldorf stattgefunden. Beim Lagerfeuer am Landtag baut der
BDKJ NRW jedes Jahr eine Jurte vor dem Landtag auf und serviert Verbandler*innen
und den Landtagsabgeordneten Gegrilltes und Getränke.
Ziel des Formates ist, eine niederschwellige Gelegenheit anzubieten, die
Abgeordneten auf Themen ansprechen zu können, die für die Jugendverbandsarbeit
von großer Bedeutung sind. Hauptthema war die Budgetierung des Sonderurlaubs im
Haushaltsplan.
In Vorbereitung auf das Lagerfeuer hat der BDKJ NRW zusammen mit Ehrenamtlichen
aus ganz NRW einen Newsletter erarbeitet, der den Parlamentarier*innen
regelmäßig die guten und nicht so guten Aspekte einer Ferienfreizeit aus Orga-
Sicht nähergebracht hat.
Aus unserem Bistum waren einige Abgeordnete vor Ort, bei denen wir unter anderem
persönliche Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Arbeit platzieren konnten. Dabei
waren Dr. Ralf Nolten (CDU, Düren), Daniel Scheen-Pauls (CDU, Aachen Land),
Laura Postma (Grüne, Aachen Land), Astrid Vogelheim (Grüne, Aachen Stadt), Guido
Görtz (CDU, Viersen), Britta Oellers (CDU, Krefeld) und Thomas Schnelle (CDU,
Heinsberg).
Politik auf Landesebene ist für uns eines der wichtigsten Arbeitsfelder in Bezug
auf Jugendpolitik. Der Austausch auf Landesebene ist eine wichtige Einrichtung,
die aus unserer Sicht eng und vertrauensvoll funktioniert. Die Diözesanverbände
in NRW beschäftigen sich sowohl strukturell als auch inhaltlich mit ähnlichen
Themen, sodass vom kollegialen Austausch dort alle Teilnehmer*innen profitieren
und Ressourcen geschont werden können.
Das Lagerfeuer ist als regelmäßige Großveranstaltung für uns auch ein wichtiger
Termin für Vernetzung und Austausch.
Vor den Sommerferien wird es eine kleine Kampagne der BDKJ Diözesanverbände in
NRW für alle Aktiven geben, die durch den Sonderurlaub an Freizeiten teilnehmen
können. Es wird Postkarten geben, die sie vom Ort der Ferienfreizeit als
“Sonderurlaubsgruß” an die Fraktionen im Landtag schicken können, um sich für
das Engagement zu bedanken. Wir wollen mit der Aktion noch einmal aufzeigen, wie
viele Freizeiten durch die Möglichkeit des Sonderurlaubs überhaupt erst
ermöglicht werden.
Nach den Sommerferien steht auch das Lagerfeuer am Landtag wieder auf dem Plan,
Hauptthema wird dann der Sonderurlaub sein. Interessierte Verbandler*innen
können auch in diesem Jahr wieder teilnehmen. Alle näheren Informationen gehen
an euch raus, sobald wir etwas Neues wissen.
Auf der Hauptversammlung 2022 wurde der Beschluss gefasst, Bundes-, Landes- und
Diözesanverbände, sowie auch die Bundesebenen der Mitgliedsverbände, bis 2030
“klimaneutral” zu machen. Ergänzend dazu hat die DV 2023 einen Beschluss zur
konkreten Umsetzung gefasst.
Ende 2024 hat sich der Ausschuss konstituiert. Aus den Reihen der
Regionalverbände ist Michael Thissen (RV Krefeld) im Ausschuss. Stefan Dahlmann
arbeitet für den Diözesanvorstand im Ausschuss mit. Beratend gehören dem
Ausschuss Lukas (Jugendpolitik) und Melanie M. (Finanzen und Organisation) an.
Die Einarbeitung und Strukturierung hat im ersten Quartal 2025 viel Raum
eingenommen. Gleichzeitig haben wir damit begonnen, Verbrauchswerte (bspw. Strom
und Gas) zusammenzustellen, um den CO2e-Ausstoß[1] der Diözesanstelle ermitteln
zu können. [1] CO2e meint CO2-Äquivalente, eine Einheit, mit der sich die
Auswirkung von Treibhausgasen (THG) auf das Klima beschreiben lassen, indem
deren Emissionen in die äquivalente Menge CO2 umgerechnet werden.
Weiterhin haben wir damit begonnen, über Möglichkeiten zur
Effizienzsteigerung/Senkung des Verbrauchs und der Kosten vor allem im Bereich
Heizung zu brainstormen. Aufgrund der Abrechnungsstruktur halten wir es in
diesem Zusammenhang für sinnvoll, auch die anderen Verbände im Haus Eich mit ins
Boot zu holen. Wir bereiten deshalb zum Zeitpunkt der Berichtslegung bereits
Informationen vor, sodass wir gemeinsam über das weitere Vorgehen beraten
können, bspw. bei der Anschaffung von elektronischen Thermostaten.
Der Übergang zur Klimaneutralität gestaltet sich komplex und zum Teil auch
unübersichtlich (Datengrundlage). Auch die Tatsache, dass wir als Mieter in den
Räumen in der Eupener Straße kaum Einfluss auf die Gebäude nehmen können, engt
unseren Spielraum etwas ein.
Joshua (KjG):
Aufgrund der Tatsache, dass im Ausschuss keine Verbandler*innen vertreten sind,
die selbst Ferienfreizeiten oder Gruppenstunden organisieren, ist es für uns
sehr schwer, den CO2e-Ausstoß solcher Veranstaltungen zu bestimmen.
Matthi (DPSG):
Wir sind zuversichtlich, dass wir im laufenden Jahr große Fortschritte machen
werden. Die Perspektive von Verbandler*innen ist für die Arbeit und das
Vorankommen des Ausschusses sehr wichtig. Wir möchten Interessierte daher
ermutigen, sich zur Wahl zu stellen.
Allgemeine Erklärung
Aachen wurde im April 2022 für die EU-Mission „100 Climate-Neutral and Smart
Cities by 2030“ ausgewählt und erhielt im Oktober 2024 das Mission Label für
seinen Klimastadtvertrag (CCC, “Climate-City-Contract"). Der Vertrag wurde von
zahlreichen Akteuren unterzeichnet und bündelt viele Maßnahmen und
Investitionspläne für Partner*innen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.
Das Ziel ist es, Aachen bis 2030 klimaneutral zu machen.
Als Diözesanverband haben wir uns dem CCC zunächst auf der niedrigsten
Unterstützungsstufe angeschlossen. Aufgrund des bestehenden Beschlusses zur
Klimaneutralität und der nahezu deckungsgleichen Ziele haben wir uns dann
kurzfristig entschlossen, unsere Unterstützung in eine Premium-Partnerschaft
hochzustufen. Dadurch sind wir auch Teil des Kuratoriums des
Klimastadtvertrages, das als Impulsgeber und Sprachrohr in Politik und
Verwaltung agieren soll.
Die Beteiligung am CCC ist für uns eine gute Möglichkeit, Impulse für unsere
Arbeit zu sammeln, uns mit Playern außerhalb des katholischen Umfeldes zu
vernetzen und uns auch gegenüber der Kommunalpolitik und –verwaltung als
zivilgesellschaftliche Organisation junger Menschen zu positionieren, die sich
aktiv für Klimaschutz einsetzen.
Wir werden weiter mit dem CCC zusammenarbeiten und die Möglichkeit nutzen, auf
die Ressourcen des Projektes (Beratungsleistungen, etc.) zurückzugreifen, um
unsere Arbeit voranzubringen.
Als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber allen im BDKJ Diözesanverband aktiven
Verbandler*innen, lädt dieser alle zwei Jahre zu einer Dankefahrt ein. Die
Wochenenden finden an unterschiedlichen Orten statt und werden von
Diözesanvorstand und -stelle vorbereitet.
Die Dankefahrt begann mit einem gemeinsamen Abendessen und einer anschließenden
Führung durch die Altstadt von Brüssel und zu seinen Sehenswürdigkeiten. Am
Samstag ging es für die Reisegruppe ins Parlamentarium des Europäischen
Parlaments, welches die Geschichte der Europäischen Union, des Europäischen
Parlaments sowie deren Arbeit in der heutigen Zeit interaktiv näherbringt. Der
Abend wurde abgerundet mit dem Besuch einer, von vielen in Brüssel vorhandenen,
Jazzbar.
Am letzten Tag wurde zum Abschluss der Reise ein Waffel-Workshop mit
anschließender Verköstigung besucht, der zudem den Teilnehmenden die Geschichte
belgischer Waffeln und den Unterschied zwischen Brüsseler und Lütticher Waffeln
nähergebracht hat.
Bewertung
Die Dankefahrt ist von den Teilnehmenden insgesamt sehr positiv aufgenommen
worden und hat allen viel Spaß gemacht.
Ausblick
Mit der gelungenen erneuten Auflage der Dankefahrt können wir uns auch weiterhin
vorstellen, in regelmäßigen Abständen eine neue Fahrt für die aktiven
Verbandler*innen im BDKJ Diözesanverband zu organisieren.
Die Kolumbienpartnerschaft zwischen dem Bistum Aachen und Kolumbien besteht
schon seit über 60 Jahren. Sie wird getragen durch vielfältige Partnerschaften
zwischen Akteur*innen aus dem Bistum und Kolumbien.
In der Kolumbienkommission des Bischofs engagieren und vernetzen sich viele
dieser Initiativen, Verbände, Vereine und Hilfswerke aus dem Bistum. Neben uns
sind dort auch die KjG und die DPSG vertreten. Des Weiteren sind wir in der
Kolumbien AG des Diözesanrats aktiv, die verschiedene Veranstaltungen zu
Kolumbien plant und durchführt, Kontakte nach Kolumbien pflegt (u. a. zu unserer
Partnerorganisation Concern Universal) und sich politisch engagiert. Katharina,
Referentin für Entwicklungspolitik, ist in beiden Gremien vertreten, in denen
wir uns im Rahmen der Partnerschaft im Bistum engagieren.
Die Treffen der Kolumbienkommission finden vier Mal im Jahr statt. Ein Highlight
in diesem Jahr war die Begegnung mit drei kolumbianischen Gästen aus dem Centro
Afro Juvenil, einem offenen Jugendzentrum in der Pazifikküstenstadt Tumaco, die
zur Adveniat-Aktion im Dezember 2024 zu Gast waren. Die beiden jungen
Erwachsenen und die Leiterin des Zentrums stellten ihre Arbeit vor, die v.a. auf
Partizipation, Offenheit und Gemeinschaft beruht. Im September 2024 wurde wie
jedes Jahr eine Partnerschaftswoche organisiert, während der unterschiedliche
Veranstaltungen zu Kolumbien stattfanden. Aufgrund fehlender Ressourcen haben
wir uns in diesem Jahr nicht mit einer eigenen Aktion eingebracht.
Die AG des Diözesanrats hat sich regelmäßig getroffen und verschiedene
Veranstaltungen organisiert. Im Sommer 2024 fand eine Salsa Charity Party statt.
Unter dem Motto "Tanzen für den guten Zweck" wurden Spenden gesammelt, die der
Partnerorganisation Concern Universal in Kolumbien für ihre Arbeit übergeben
wurden. Die Veranstaltung zum Thema “Kolumbien und das Lieferkettengesetz – eine
erste Bilanz” zeigte auf, inwiefern Unternehmen auf menschenrechtliche sowie
umwelt- und klimabezogene Sorgfaltspflichten entlang ihrer Wertschöpfungskette
verpflichtet werden sollen und wie die Realität aussieht. Des Weiteren wurde die
Dialogtagung im April 2025 in Kolumbien und die Delegationsreise des
Diözesanrats nach Kolumbien geplant.
Die Vernetzung mit anderen Akteur*innen und Organisationen rund um die
Kolumbienpartnerschaft ist wichtig. Hier werden aktuelle Informationen rund um
die politische und soziale Situation in Kolumbien geteilt und Treffen mit
kolumbianischen Partner*innen und Veranstaltungen organisiert. Wir und unsere
Partnerorganisationen werden als aktive Akteur*innen in der
Kolumbienpartnerschaft im Bistum wahrgenommen und sind ein konstanter und
sichtbarer Bestandteil des Netzwerks.
Die gemeinsame Reise mit dem Diözesanrat nach Kolumbien ergab nur an wenigen
Stellen Kontaktpunkte und die Organisation einiger gemeinsamer Punkte hat nicht
gut funktioniert. Wir hätten uns eine gelungenere Kooperation während der Reise
gewünscht.
Die Vernetzung auf Bistumsebene wird weiter fortgeführt. Eine gemeinsame
Reflexion der Reise mit dem Diözesanrat steht aus. Die bei der Kolumbienreise
gemachten Erfahrungen jedes einzelnen wirken persönlich aber auch in unseren
Verbänden und Gremien nach. Sie werden die Kolumbienpartnerschaft in Zukunft
sicher bereichern.
3.1.2. Kolumbienpartnerschaft im BDKJ: Kolumbienreise 2025
Elodie Scholten:
Seit 2013 pflegen wir die Partnerschaft mit den kolumbianischen Organisationen
Concern Universal Colombia in Ibagué sowie Hogar del Niño und CREAMOS in Líbano.
Unser gemeinsames Projekt ist der Soziale Dienst für Frieden und Versöhnung. Das
Ziel der Kolumbienreise in den Osterferien 2025 war es, die Partnerschaft über
den Freiwilligendienst hinaus für Menschen aus den Jugendverbänden erlebbar zu
machen. Die deutschen Teilnehmenden sollten die Menschen und die Arbeit der
Partnerorganisationen von BDKJ, KjG und DPSG, die jedes Jahr Freiwillige
aufnehmen, kennenlernen und umgekehrt. Dabei sollte die Vielfalt der
Jugendverbände deutlich werden. Gemeinsam wollten wir diskutieren, wie wir die
Partnerschaft langfristig gestalten möchten.
Die ersten Planungen für die Reise nach Kolumbien starteten bereits nach der DV
2023, auf der diese mit einem Antrag beschlossen wurde. Alle Jugendverbände
waren eingeladen, bis Ostern 2024 zwei Personen als Teilnehmer*innen für die
Reise zu benennen. Nicht eingenommene Plätze wurden unter Nachrücker*innen
verlost. Insgesamt nahmen 23 Personen teil: DPSG (3 Personen), PSG (3 Personen),
KjG (3 Personen), Kolpingjugend (2 Personen), J-GCL (2 Personen), KSJ (1
Person), BdSJ (1 Person), Malteserjugend (1 Person), BDKJ (4 Personen),
Übersetzerinnen (3 Personen).
Im September 2024 und Februar 2025 fand jeweils ein Vorbereitungswochenende mit
der Reisegruppe statt. Beim ersten Wochenende standen das Kennenlernen, die
Motivation und Erwartungen, postkoloniale Strukturen sowie die Präsentation der
Partnerorganisationen im Vordergrund. Am zweiten Wochenende ging es um
kolumbianische Geschichte und Politik sowie den konkreten Programmablauf und
praktische Vorbereitungen. Hier nahm auch die Gruppe vom Diözesanrat teil.
Bis kurz vor der Reise wurde der Ablauf in Rücksprache mit den Partner*innen in
Kolumbien angepasst und alles Organisatorische geklärt.
Gemeinsam mit dem Diözesanrat startete die Reise am 12.04.2025 mit dem Flug von
Amsterdam nach Bogotá. Am ersten Tag nahm uns Colectivos por la vida, die
Partnerorganisation der KjG, mit auf einen Spaziergang durchs (historische)
Zentrum der kolumbianischen Hauptstadt. Daraufhin folgte ein Besuch in Ibagué,
wo wir im Randviertel Tierra Firme Sueños Especiales, Partnerorganisation der
DPSG und Concern Universal, Partnerorganisation des BDKJ kennenlernen durften.
Sueños Especiales ließ uns neben einer Präsentation über ihre Arbeit an ihrem
Engagement für Menschen mit Behinderungen teilhaben, die in geschütztem Rahmen
ihre Interessen und Fähigkeiten vorstellten. Concern Universal berichtete uns
von ihrer Arbeit im Stadtviertel und in indigenen Gemeinden. Außerdem erzählte
Lorenzo, der derzeitige BDKJ-Freiwillige von seinen Erfahrungen im
Freiwilligendienst bei Concern Universal.
Dann ging es weiter nach Líbano, einer Kleinstadt in der Kaffeeanbauregion, wo
wir alle Einrichtungen des Hogar del Niño, sowie die Organisation CREAMOS
kennenlernen konnten. Wir besuchten die Jugendwohngruppen, nahmen an einem
Treffen mit den Pflegefamilien teil und besuchten mit CREAMOS ein Randviertel
der Stadt, in dem die Organisation arbeitet und welches durch prekäre
Lebensbedingungen geprägt ist. Zwischen der J-GCL, BDKJ und dem Hogar del Niño
und CREAMOS gab es ein langes Gespräch, inwiefern es möglich ist, einen
kolumbianischen Freiwilligen bei der J-GCL/Bleiberger Fabrik aufzunehmen. Nach
einer Zwischenreflexion an Ostern ging es dann zurück nach Ibagué, wo wir bei
Concern Universal an der Dialogtagung zum Thema „Demokratie in Gefahr“
teilnahmen. Es gab Impulsvorträge und Workshops zu Intersektionalität,
Populismus in der globalen Welt und territoriale Heilung als Praxis des
Regierens.
In den letzten Tagen besuchten wir in Bogotá, gemeinsam mit dem Diözesanrat, in
Kleingruppen die kolumbianische Bischofskonferenz, die deutsche Botschaft und
nahmen an den Gruppenstunden von Colectivos por la vida in verschiedenen
Stadtvierteln der Hauptstadt teil. Das täglich Erlebte und die persönlichen
Gefühle und Eindrücke teilte die Gruppe (fast) jeden Nachmittag/Abend bei einer
Befindlichkeitsrunde. Die Reise endete mit einer Abschlussreflexion und dem
Rückflug am 26.4.2025.
Die Kolumbienreise konnte wie geplant durchgeführt werden. Das Programm war gut
gefüllt, bot jedoch auch Raum für Freizeit und dafür die Gegend zu erkunden. Die
Vielfalt der Partnerorganisationen sowie ihre unterschiedlichen Zielgruppen und
Arbeitskontexte sowie die Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten der Verbände
wurden deutlich. Die Teilnehmer*innen konnten auch den Kontext in dem die
Freiwilligen leben und arbeiten kennenlernen und sich mit ihnen austauschen.
Die drei ehemaligen Freiwilligen, die uns als Übersetzerinnen begleiteten,
sorgten zum Einen dafür, dass Sprachhürden abgebaut wurden und alle
Teilnehmer*innen sich während der Treffen verstehen konnten. Zum anderen teilten
sie ihr Wissen über die Partnerorganisationen, das Leben in Kolumbien (z.B.
Mobilität, Sicherheit, u.a.). Dies war ein großer Gewinn für die Gruppe.
In der Abschlussreflexion der Gruppe wurden u.a. der Einblick in die Arbeit der
Partnerorganisationen, die Organisation der Reise, die Übersetzung, die
Reflexionsrunden sowie die Gruppendynamik durchweg als positiv bewertet. Die
Gruppe hat sich gut zusammengefunden, die Teilnehmer*innen haben sich
gegenseitig unterstützt und sind achtsam miteinander umgegangen. Gefehlt haben –
laut Gruppe – u.a. Raum für Kritik an der Gestaltung der Partnerschaft, fehlende
Möglichkeiten, über ein Kennenlernen hinaus mit den Partner*innen ins Gespräch
zu kommen sowie wenige Kontaktpunkte mit dem Diözesanrat und Kritik an seiner
Organisation gemeinsamer Termine.
Aus unserer Sicht wurden die Ziele der Kolumbienreise des BDKJ erreicht:
Partnerschaft entsteht durch Begegnung und den persönlichen Kontakt. Es gab
vielseitiges Kennenlernen und Austausch. Wir freuen uns darüber, dass viele
Teilnehmer*innen die Partnerschaft auf unterschiedlichste Weise in ihre Verbände
tragen und ihre Erfahrungen teilen möchten. Die Etablierung einer Kooperation
zwischen dem Hogar del Niño und der J-GCL/BDKJ, um einen kolumbianischen
Freiwilligen in Aachen aufzunehmen wäre für den BDKJ ein großer Schritt zu einer
gleichberechtigteren Partnerschaft. Auch wir sehen die Kooperation während der
Reise mit dem Diözesanrat kritisch und werden das Gespräch suchen, um die Reise
gemeinsam zu reflektieren.
Matthi (DPSG):
Am 06. Dezember wird es ein Nachtreffen mit den Teilnehmer*innen der Reise
geben. Dort sollen Ideen zur Partnerschaftsarbeit weiterentwickelt werden und es
soll Raum für Austausch und den Kontakt mit den Partnerorganisationen geben.
Ggf. ist es möglich schon früher einen Zoom-Termin zu planen.
Wir freuen uns, wenn die Teilnehmer*innen der Reise mit ihren in Kolumbien
gemachten Erfahrungen in ihren Jugendverbänden als Multiplikator*innen fungieren
und sich für die Partnerschaft engagieren. Es wäre toll, wenn langfristiges
Engagement in der Kolumbienpartnerschaft auch zum Beispiel durch die Etablierung
eines Arbeitskreises Kolumbien entstehen würde.
Unser Bischof Helmut hat 2024 seine erste Reise ins Partnerland Kolumbien
angetreten, um die Kontakte zu intensivieren und die Kirche vor Ort in Kolumbien
kennenzulernen. Organisiert wurde die Reise von der Abteilung für die
Partnerschaftsarbeit. Die Delegation war breit aufgestellt und sollte die
verschiedenen Bereiche in denen das Bistum Aachen tätig ist darstellen. Mit
dabei waren Bischof Helmut Dieser, Resi Conrads-Mathar als Referentin des
Bischofs und Geschäftsführerin des bischöflichen Stabs, Markus Offner als
Kolumbienbeauftragter, Jari Wieschmann als Vertreter der
Kommunikationsabteilung, Thomas Hoogen als zuständiger Referent in der
Stabsabteilung Kirche im Dialog, Stephan Jentgens als Diözesan-Caritasdirektor,
Achim Köhler als Vertreter des Priesterrates, Jessica Konradi als Vertreter*in
der kirchlichen Jugendarbeit, Anke Reermann als missio-Referentin für
Weltkirche, Karin Witting als Gemeindereferentin und Dominik als Vertreter des
BDKJ. Außerdem wurden wir begleitet von Dr. Michael Meyer als Übersetzer, sowie
Claudia Witgens und Dr. Ulrike Purrer Guardado, die beide vor Ort in Kolumbien
als Fachkraft tätig sind und ebenfalls als Übersetzerinnen unterstützt haben.
Stationen der Reise waren in Bogota, Ibagué, Rionegro und Cartagena. Es wurden
sowohl Partner*innen der Amtskirche (Priester, Bischöfe, Priesterseminare) als
auch der anderen kirchlichen Akteure (BDKJ,Verbände, Diözesanrat, Caritas)
besucht. Neben den offiziellen Programmpunkten wurden die Fahrzeiten und
gemeinsame Abende oder Mahlzeiten innerhalb der Gruppe auch fürs Netzwerken und
Kennenlernen genutzt.
Die Kolumbienreise war sehr gut organisiert und hat einen guten Einblick in die
Vielfalt des Landes und der Kirche in Kolumbien ermöglicht. Auch pastorale
Angebote und die Partner*innen der Verbände wurden besucht und kennengelernt.
Die Reise war für die gesamte Partnerschaft zwischen dem Bistum Aachen und der
Kirche in Kolumbien sehr wichtig und hat die Partnerschaft für alle aus der
Delegation, aber insbesondere auch für unseren Bischof, erlebbar gemacht. Wir
vermuten, dass er durch diese Erfahrung der Partnerschaft einen anderen Wert
beimisst. Wir begrüßen den Versuch die Delegation vielfältig aufzustellen und
freuen uns, dass auch Verbände und die kirchliche Jugendarbeit mitgedacht
wurden. Für unsere eigene Partnerschaftsarbeit im BDKJ war die Reise nett und
eine gute Möglichkeit Partner*innen und unsere Freiwilligen zu treffen, dies
stand aber nicht im Mittelpunkt der Reise und hatte keine Priorität. Im Hinblick
auf die grundsätzliche kirchenpolitische Lobbyarbeit schätzen wir den Wert der
Reise, insbesondere der inoffiziellen Reiseteile (Mahlzeiten, Abende, etc.) sehr
hoch ein, da viele Themen diskutiert werden konnten und ein sehr
partnerschaftlicher und persönlicher Austausch über verschiedene Positionen
möglich war.
Vorerst gibt es keine konkreten Planungen einer weiteren Reise, die uns bekannt
sind. Inwiefern die Reise Auswirkungen auf die konkrete Partnerschaftsarbeit
haben wird, können wir nicht abschätzen. Die persönlichen Kontakte werden wir
nutzen und auf diesen aufbauen.
Seit 2013 ermöglichen wir als BDKJ gemeinsam mit Concern Universal Colombia, dem
Hogar del Niño und CREAMOS jedes Jahr zwei jungen Menschen zwischen 18 und 28
Jahren einen Sozialen Dienst für Frieden und Versöhnung. Dieser beginnt im
August jeden Jahres und dauert 12 Monate. Er wird als „weltwärts“-
Freiwilligendienst durch das BMZ und durch Mittel des Bistums gefördert. Das
heißt, dass für die Freiwilligen (fast) keine Kosten entstehen. Ehemalige
Freiwillige engagieren sich in einer Gruppe, die alle Phasen des
Freiwilligendienstes begleitet. Katharina, Referentin für Entwicklungspolitik,
ist für die Organisation und Begleitung des Dienstes zuständig. Auch die KjG und
die DPSG entsenden je eine*n Freiwillige*n nach Kolumbien. An vielen
verschiedenen Stellen arbeiten wir in der Organisation und Begleitung zusammen.
Im August 2024 sind die Freiwilligen Marie und Lorenzo zusammen mit den
Freiwilligen von KjG und DPSG nach Kolumbien ausgereist. Nach einem einmonatigen
Sprachkurs in Ibagué starteten sie ihre Arbeit bei unseren
Partnerorganisationen. Die Zwischenauswertung fand im Januar 2025 in Kooperation
mit der KjG sowie ihrer und unseren Partnerorganisationen zum zweiten Mal hybrid
statt. Die Zwischenauswertung wurde gemeinsam mit der KjG sowie ihren und
unseren Partner*innen geplant, vorbereitet und durchgeführt. Die Freiwilligen
haben sich gut in Kolumbien und ihren Einsatzstellen zurechtgefunden und sind
zufrieden und engagiert.
Für den Freiwilligendienst 2025/2026 gab es sechs Bewerbungen. Im Dezember 2024
nahmen fünf Personen am Auswahlgespräch teil, zwei junge Menschen wurden
ausgewählt. Zum zweiten Mal haben wir das Auswahlgespräch in Kooperation mit den
Partnerorganisationen zum Teil hybrid organisiert. Hiermit wurde ermöglicht,
dass die Zuständigen in den Partnerorganisationen die Möglichkeit hatten, die
Bewerber*innen kennenzulernen und Einfluss auf die Entscheidung zu nehmen.
Organisatorisches und die Rahmenbedingungen wurden im Anschluss ohne die
Partner*innen erläutert. Nach den Gesprächen mit den Bewerber*innen haben wir
uns mit den Kolumbianer*innen beraten und gemeinsam die Entscheidung für die
Freiwilligenstellen getroffen.
Derzeit läuft die Vorbereitung des Freiwilligendienstes wie geplant:
Vorbereitungsseminare, ein Kolumbienwochenende in Kooperation mit der KjG,
eigenständiges Erlernen der spanischen Sprache und ein erneutes Treffen mit den
Partnerorganisationen und zukünftigen Freiwilligen. Mit den Personen, die in den
Partnerorganisationen für die Freiwilligen und den Dienst zuständig sind, gibt
es regelmäßige Treffen zum Austausch und zur Absprache von Abläufen/
Rahmenbedingungen.
Das Engagement von ehemaligen KjG- und BDKJ-Freiwilligen bei der Vorbereitung
und Begleitung der neuen Freiwilligen bündeln wir gemeinsam mit der KjG in einer
kleinen Gruppe. Gemeinsam planen und organisieren wir die kolumbienspezifischen
Vor- und Nachbereitungswochenenden sowie den Infotag für Freiwilligendienste im
Herbst.
Der Austausch mit den Partnerorganisationen und dem Referat für
Entwicklungspolitik sowie der Sachbearbeiterin für Freiwilligendienste ist
regelmäßig und vertrauensvoll. Uns ist es ein großes Anliegen, den
Freiwilligendienst und die Zusammenarbeit so gleichberechtigt wie möglich zu
gestalten, auch wenn das „weltwärts“-Programm des BMZ hierfür nicht immer einen
guten Rahmen ermöglicht. Die Partnerorganisationen und wir bewerten es als
positiv, dass sie nun direkt am Auswahlprozess der Freiwilligen beteiligt
werden.
Die Organisation und Begleitung des Freiwilligendienstes ist zu einem
routinierten Ablauf geworden, der durch das Qualitätsmanagement immer wieder
weiterentwickelt und angepasst wird. Es freut uns, dass wir mit Marie und
Lorenzo zwei Freiwillige ausgewählt haben, die mit dem Dienst zufrieden sind,
vieles Lernen und persönlich wachsen. Das wünschen wir uns auch für die nächsten
Freiwilligen (25/26) Nilo und Josef.
Das Netzwerk aus ehemaligen Freiwilligen ist ein wichtiger Bestandteil des
Freiwilligendienstes. Es ist durch den Erfahrungs- und Wissensaustausch zum
einen für die Vorbereitung auf den Dienst relevant, aber auch bei der Rückkehr
der Freiwilligen ein wichtiger Kreis, in dem die Rückkehrer*innen sich oft
verstanden und verbunden fühlen. Wir möchten Marie und Lorenzo bei ihrer
Rückkehr im Sommer 2025 aktiv für die Rückkehrer*innenarbeit gewinnen, damit das
Netzwerk weiter wächst.
Wir würden uns freuen, wenn die Teilnehmer*innen der Kolumbienreise als
Multiplikator*innen ihre Erfahrungen in Kolumbien sowie das Wissen um den
Freiwilligendienst weiter in ihre Jugendverbände tragen, sodass wir mehr
Menschen aus den Jugendverbänden für einen solchen Dienst begeistern können! Die
Bewerbungsphase für den Dienst 2026/2027 startet im Herbst diesen Jahres.
Der Trägerkreis des Sozialen Dienstes für Frieden und Versöhnung (SDFV-
Trägerkreis) ist ein Zusammenschluss von neun Organisationen im Bistum Aachen,
die Freiwillige entsenden, u. a. auch KjG und DPSG. Vier Mal im Jahr findet ein
Treffen statt, in dem die Entsendeorganisationen von ihrer Arbeit berichten und
sich über aktuelle Themen austauschen. Der SDFV-Trägerkreis organisiert
gemeinsam die Vor- und Nachbereitung der Freiwilligen, die auf einem gemeinsamen
pädagogischen Konzept beruhen sowie einen Infotag und regelmäßige Treffen im
Qualitäts-Zirkel.
Katharina, Referentin für Entwicklungspolitik, arbeitet für uns in diesem
Trägerkreis mit. Der Trägerkreis ist formal an die Freiwilligen Sozialen Dienste
im Bistum Aachen (FSD) angegliedert, die Inlandsfreiwilligendienste (FSJ und
BFD) anbieten.
Es fanden regelmäßige Treffen im Berichtszeitraum statt. Es wurden verschiedene
Themen im Trägerkreis und Qualitätszirkel besprochen: Berichte über die Arbeit
im Freiwilligendienst, Bindung von Ehemaligen, Bewerber*innensituation,
Qualitätsmanagement, Krisen- und Notfallmanagement, Zusammenarbeit mit
Partnerorganisationen, verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, Ansprache von
Zielgruppen.
Mit den SDFV-Infotagen schafft der Trägerkreis für junge Menschen ein Angebot
zur Information über die Freiwilligendienste der unterschiedlichen Träger. Im
September 2024 fand ein Infotag im Jugendcafé pinu’u in Aachen statt, welches
von Interessierten gut angenommen wurde. Außerdem gab es ein digitales
Informationsangebot, welches jedoch nur wenige Besucher*innen anzog.
Der Austausch mit den anderen Organisationen im SDFV-Trägerkreis ist
bereichernd, unterstützend und bündelt wichtige Informationen rund um den
Freiwilligendienst. Wir haben gemeinsame Ziele und Werte sowie ein gemeinsames
Verständnis vom Freiwilligendienst im Ausland. Auch für die Freiwilligen ist
diese Kooperation des Trägerkreises ein Gewinn bei den gemeinsamen Vor- und
Nachbereitungen.
Die Arbeit im SDFV-Trägerkreis wird wie gewohnt weitergehen und aktuelle Themen
in den Blick nehmen. Wir hoffen darauf, dass wir gemeinsam weiterhin mehr
Öffentlichkeit für die Freiwilligendienste schaffen können, um bekannter zu
werden und konstante Bewerbungen zu erhalten. Wir freuen uns immer, wenn der
Freiwilligendienst auch in den Jugendverbänden beworben wird.
3.3. Rassismuskritische und diversitätssensible
Verbandsentwicklung
Wir möchten uns als BDKJ rassismuskritisch mit unseren eigenen Strukturen
auseinandersetzen und uns diversitätssensibel weiterentwickeln. Daher wurde auf
der KoMV im September 2022 eine Arbeitsgruppe zum Thema gegründet. Die AG
besteht derzeit aus BDKJ und DPSG. Interessierte sind herzlich willkommen
mitzuarbeiten.
Von April bis November 2024 konnten wir mit Mitteln des Landesjugendrings Marie
auf Minijob-Basis einstellen, um die Auseinandersetzung mit Rassismuskritik
weiter voranzubringen. Im Herbst 2024 organisierte sie einen digitalen Workshop
mit dem Titel „Rassismuskritisch denken lernen“, der durch Jelena Iyassu
geleitet wurde, die bereits den Studienteil auf der DV 2024 durchgeführt hatte.
In Zusammenarbeit mit dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit erstellte Marie
verschiedene Social Media Posts zu Rassismuskritik. Des Weiteren erstellte sie
eine Materialsammlung zum Thema Rassismuskritik auf der Website des BDKJ. Marie
übernahm außerdem die Leitung der AG Rassismuskritik, die sich im
Berichtszeitraum drei Mal getroffen hat. Bei den Treffen standen, neben dem
Erfahrungsaustausch zu Rassismuskritik im eigenen Verband und Reflexionen zum
kritischen Weißsein, die inhaltliche Auseinandersetzung mit Rassismus und der
Wirkmacht von Sprache sowie die rassismuskritische Organisationsentwicklung im
Mittelpunkt. Ende November schied Marie als Mitarbeiterin auf eigenen Wunsch
aus, die Stelle wurde nicht neu beantragt und nicht erneut ausgeschrieben. Marie
leitet die AG in Rücksprache mit Katharina (EPO-Referentin) seit Januar 2025
ehrenamtlich.
Der Themenbereich Rassismuskritik konnte im Berichtszeitraum durch die
Etablierung der Stelle auf Minijobbasis ein gutes Stück weitergebracht und
verschiedene Ideen und Aktivitäten umgesetzt werden. Das ist sehr erfreulich.
Mit dem Wegfall der Stelle sind die Kapazitäten für Rassismuskritische Öffnung
erneut begrenzt. Manche Teilnehmer*innen der AG sind unregelmäßig dabei und es
war nach dem Wegfall des Minijobs nicht möglich, 2025 über den
Erfahrungsaustausch hinaus etwas Konkretes gemeinsam umzusetzen.
Für die AG sollte in Zukunft ein konkreter Auftrag formuliert werden, damit noch
mehr Interessierte mitwirken und bereits bestehende Mitglieder gebunden werden
können.
Die neue Bundesregierung wird erst nach Berichtsschluss ihre Arbeit aufnehmen.
Unsere Aufgabe wird es jetzt sein wieder gute Kontakte zu den neuen
Bundestagsabgeordneten aufzubauen und zu pflegen und für unsere Interessen zu
lobbyieren. Den Grundstein dafür haben wir bereits im Vorfeld der Wahl gesetzt.
Außerdem werden wir den Koalitionsvertrag und die Jugendrelevanten Themen genau
analysieren müssen, um unsere Interessensvertretung daran anpassen zu können. Im
laufenden Jahr stehen dann die Kommunalwahlen in NRW an die wir intensiv
begleiten wollen. Auch hier werden wir wieder Veranstaltungen und Maßnahmen
planen und umsetzen. Außerdem werden wir uns für eine Besetzung der Stellen in
den Jugendhilfeausschüssen mit Jugendverbandler*innen oder uns inhaltlich
nahestehenden Personen einsetzen. In der Landespolitik werden wir uns weiter mit
dem BDKJ Landesausschuss und Landesvorstand für die Ausfinanzierung des
Sonderurlaubs stark machen. Außerdem werden wir den Lobbyschwerpunkt der
Engagementförderung fortsetzen und vertiefen. Unsere Kolumbienreise gilt es
auszuwerten und zu prüfen, ob sich daraus für die Partnerschaft neue
Perspektiven aufgetan haben. Das Thema Aufarbeitung innerhalb des BDKJs wird
vorrausichtlich an Fahrt aufnehmen, wenn die Hauptversammlung den entsprechenden
Beschluss fasst: Das würden wir sehr begrüßen, denn es ist notwendig, dass wir
unserer Verantwortung gerecht werden. Das Projekt zum offenen Ganztag kann
voraussichtlich anlaufen es gibt einen ersten positiven Bescheid bezüglich der
Projektmittel. Jedoch sind noch Details zu klären und die Finanzierung fällt
niedriger aus als von uns geplant. Das Thema Pflichtjahr wird uns im Zuge der
neuen Regierung ebenfalls weiter begleiten und betrifft auch die
Freiwilligendienste. Wir werden uns für eine Stärkung der Freiwilligendienste
und gegen ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr einsetzen.